Überspringen zu Hauptinhalt

Das Berichtsheft. Kaum etwas löst bei Azubis mehr schlechte Laune aus als das regelmäßige Dokumentieren, was man bei der Ausbildung macht. Richtig Lust darauf hat eigentlich niemand. Aber: Ohne den schriftlichen Nachweis wirst Du nicht zur Abschlussprüfung zugelassen. Damit dir das Schreiben ein bisschen einfacher von der Hand geht, wollen wir dir hier zeigen, warum das Berichtsheft eigentlich Vorteile für dich hat und mit welchen Tipps es dir leichter von der Hand geht.

Ohne Berichtsheft kein Abschluss

Die schlechte Nachricht zuerst: Das Führen eines Berichtshefts (auch Ausbildungsnachweis genannt) ist laut Berufsbildungsgesetz Pflicht – ohne Berichtsheft kannst Du Deine Ausbildung nicht erfolgreich abschließen, denn du wirst sonst gar nicht erst zur Abschlussprüfung zugelassen. Drum rum kommt also niemand.


SAY WHAT?!

Wenn ein Azubi bei der Abschlussprüfung zwischen zwei Noten steht, kann das Berichtsheft zur endgültigen Note beitragen!


Allerdings hat dein Berichtsheft auch jede Menge Vorteile. Da du dokumentierst, was du in deinem Betrieb gelernt hast, hast du einen Nachweis, ob dir alle wichtigen Ausbildungsinhalte auch wirklich vermittelt wurden. Wenn also (was wir natürlich nicht hoffen) während der Ausbildung etwas schieflaufen sollte, hast du ein wichtiges Dokument an der Hand.

Außerdem ist das Berichtsheft eine tolle Hilfe bei der Prüfungsvorbereitung. Schließlich hast du alle wichtigen Ausbildungsinhalte kompakt auf einen Blick parat. Ob Arbeiten und Themen im Betrieb und in der Berufsschule, Informationen zu Unterweisungen und und und. Eine klasse Quelle um das Wissen vor der Prüfung aufzufrischen!

Nicht verzweifeln! Das Berichtsheft kann zwar manchmal etwas nerven, aber es hat auch Vorteile!
Nicht verzweifeln! Das Berichtsheft kann zwar manchmal etwas nerven, aber es hat auch Vorteile!

Wann und wie?

Nun die gute Nachricht: Dein Ausbildungsbetrieb hat auch ein paar Pflichten, und eine davon ist es dir die nötige Zeit für das Führen des Berichtsheftes während der Arbeitszeit einzuräumen. Du musst also nicht deine Freizeit opfern. Dennoch kann es ja nach Unternehmen und Branche ein paar Vorgaben geben. Während du in dem einen Betrieb jeden Tag Zeit bekommst ist es in einem anderen Betrieb vielleicht lieber gesehen, wenn du wöchentlich schreibst. Sprich also am besten deinen Ausbilder darauf an, was bei euch der Deal ist.

Dann kannst du auch gleich klären, wie du dein Berichtsheft anlegen sollst. Es kann nämlich kann ganz klassisch „per Hand“ in Heftform geführt werden, aber es gibt auch Word/Excel-Vorlagen für den PC und manchmal sogar Online-Versionen oder Software.

Ob du dein Berichtsheft stichpunktartig oder mit ganzen Sätzen führst, hängt davon ab, welche Form bei dir vorgesehen ist (auch das klärst du am besten mit deinem Ausbilder). Generell gibt es vier Möglichkeiten

  • Tagesbericht: Hier werden Tätigkeiten des Tages stichpunktartig aufgelistet, oft in Kombination mit Zeitangaben bezüglich der Dauer deiner Aufgaben.
  • Wochenbericht: Im Wochenbericht listest du eine kurze Zusammenfassung der Aufgaben einer Woche auf. Der Wochenbericht ist ungenauer als der Tagesbericht.
  • Monatsbericht: Bei dieser Variante werden die gesamten Tätigkeiten des Monats aufgelistet. Bei Ausbildungsbetrieben aufgrund der fehlenden Genauigkeit übrigens nicht so beliebt.
  • Abteilungsbericht: Hier berichtest du darüber, was du in den jeweiligen Abteilungen, in denen du eingesetzt warst, gemacht hast. Dieser Bericht wird i.d.R. wird zu Tages- oder Wochenbericht ergänzt und verschafft einen detaillierten Überblick.

Welche Inhalte?

Die Form deines Berichtsheftes bestimmt auch ein wenig den Inhalt. Stichworte sind in unseren Augen wenig aussagekräftig, daher solltest du immer etwas mehr ins Detail gehen. Beispiel? Anstatt nur „Warenannahme“ zu schreiben notiere lieber, wie der Ablauf ist, was es dabei zu beachten gilt oder wo Fehler auftreten können.

Inhaltlich solltest du alle wichtigen und ausgeführten Tätigkeiten aufzählen. Wenn dir das ein bisschen zu wenig vorkommt, kannst du gerne ausführlicher werden: Beschreibe zum Beispiel von dir benutze Maschinen, Geräte oder Programme, mit denen du arbeitest. Auch die Beschreibung deines Arbeitsplatzes und deine Berufsschultage können in das Berichtsheft kommen! Oder du beschreibst die Warengruppen in Deinem Betrieb oder bestimmte Buchungswege oder Dokumente, die ihr verwendet. Du siehst, an Themen mangelt es nicht. Fast alles, was du täglich erlebst, kann spannender Input sein!

Mit unserer Checkliste schreibt sich das Berichtsheft fast wie von alleine
Mit unserer Checkliste schreibt sich das Berichtsheft fast wie von alleine

Die Checkliste für dein Berichtsheft

  • Besprich mit Deinem Ausbilder alles Wichtige bevor du loslegst: Gibt es bestimmte Vorlagen? Lieber schriftlich oder elektronisch? Wann sollst du schreiben? Tages-, Wochen-, Monats, oder Abteilungsbericht? Gibt es Abgabefristen?
  • Vereinbare ggf. feste Termine, an denen du das Berichtsheft mit deinem Ausbilder durchgehst und er/sie es unterschreibt
  • Mach Dir Notizen in dein Handy, wann immer dir Inhalte und Themen einfallen.
  • Schiebe das Schreiben nicht unnötig auf.
  • Falls du Stichpunkte verwendest, sei nicht zu sparsam. Du musst später immer verstehen können, was du dir eigentlich notiert hast.
  • Schreib am besten so, als würdest du einem Freund oder einer Freundin erzählen, was du bei deiner Ausbildung machst
  • Fachbegriffe sind gern gesehen!
  • Vor der Abgabe ein Deckblatt und den Ausbildungsverlauf nicht vergessen!
Für euch da

Hi, ich bin Lena. Ich schreib die Stories hier – aber ohne unsere Azubis geht nix. Das ist der Blog für euch. Ihr habt Fragen, Ideen oder Themen? Super, dann schreibt mir gleich:

Ihr wollt mehr? Weitere Azubi Stories & Facts kriegt Ihr hier:
An den Anfang scrollen